Dienstag, 10. Februar 2015

Auf der Suche nach dem Sinn der Suppe

Es begann wie ein ganz normaler Besuch im Suppenmarkt... ähm.... tschullijung..... Supermarkt.

Bewaffnet mit einem rollbaren, nicht selbst fahrenden und nicht motorisiertem Sammelbehäter, kurz auch Einkaufswagen genannt, sowie einer auf feinstem Skizzenpapier persönlich und von Hand liebevoll verfasster Bedarfs- und Kalkulationsliste, ebenfalls kurz auch Einkaufszettel genannt, schlendere ich durch die fast endlos wirkenden Gänge des Einkaufsmarktes und steuere zielgerichtet jeden selbstverständlich chronologisch genau vorher durchdachten Anlaufpunkt, auf besagter Liste an.


Gelegentlich erleichtere ich mir die selbstständige Zubereitung meiner Nahrungsmittel auch durch die Zugabe von gänzlich unselbstständig, dafür aber von durch Experten und unter persönlicher Aufsicht kontrollierten und in mühevoller Handarbeit hergestellten "Fix für..."-Fertigprodukten. /Ironie off


Ein solches Produkt stand nun auch auf dem Zettel.
Doch was sah ich da plötzlich voller Erstaunen mit großen Augen?
Da ist doch tatsächlich einer dieser - wie nennt man sie heute gleich noch - Food-Designer!!! auf die Idee gekommen und hat eine ZAHLENSUPPE kreiert. Unfassbar!

Ich erinnere mich dabei noch an meine Kinder- und Jugendzeit als es bei uns zu Hause ab und an mal, wenn es schnell gehen musste so ne widerliche Buchstabensuppe aus der Tüte gab, die nach allem möglichen geschmeckt hat, aber nicht nach Suppe und wo allein der Gedanke daran noch heute die Putenpelle auf die Haut treibt. Ich hab die gehasst wie die Pest.
Meistens lief es darauf hinaus, das ich solange lustlos darin rumstocherte und aus lauter Langeweile auf dem Tellerrand Wörter zusammen setzte bis ich erlöst wurde und ich mir dann eben lieber nen Brot oder was anderes gemacht habe.


Bis heute habe ich nicht verstanden, wer auf die Idee kam Nudelteig in konfettigroße Buchstaben zu schnitzen und in die suppenähnliche Konsistenz zu werfen, denn auch damals war es so, das bevor ein Produkt in die Serien- und Massenproduktion gefertigt wird, stehen ja erstmal Einzeltest's an.

Ich verstehe auch bis heute nicht den Sinn darin wenn es einerseits heißt: "... mit dem Essen spielt man nicht" und andererseits wird einem Kind dieses möglicherweise pädagogisch wertvolle, aber ernähungswissenschaftlich völlig schwachsinnige Machwerk präsentiert.
Das Prinzip: "Pass mal auf mein Kind, da sind Buchstaben in der Suppe, mit denen man lustige Wörter bilden kann, aber mit dem Essen spielt man nicht!" ist vergleichbar wie mit nem Alkoholiker, dem man ne Flasche Fusel vor die Nase stellt und sagt: "Da ist leckerer Schnaps drin, aber Du darfst den unter gar keinen Umständen trinken" - also absolut sinnfrei!
Also welchen Zweck sollte diese Suppe erfüllen außer dem Kind den Magen zu verderben?

Daran schließt sich gleich die Frage an: Wer kauft so nen Mist?, denn gäbe es marktwirtschaftlich betrachtet keine Nachfrage, dann gäbe es im Umkehrschluss auch kein Angebot und man würde dieses Produkt auch nicht im Sortiment anbieten.

Naja und einen besonders lehrreichen Effekt kann der Spaß nicht gehabt haben, wenn man sich teilweise heute den Wortschatz einiger Kinder und Jugendlichen anschaut, die ja bekanntlich von älteren Generationen, also auch von den Eltern lernen.

Aber das es nun auch noch eine Zahlensuppe gibt, entzieht sich komplett meiner Logik.

Wat zum Geier soll ick denn mit Zahlen in meener Suppe? 

Soll mir damit verdeutlich werden, wie viele Tonnen sinnfreier Nahrungsmittel täglich produziert werden?

Sollen Kinder in Zukunft ihre Mathematik-Hausaufgaben auf dem Tellerrand erledigen, diese dann per Facebook, Twitter, Google & Co. liken, posten oder sonstwas und dann am nächsten Tag per WLAN von ihrem Smartphone auf die Bildschirmfläche im multimedialen Klassenzimmer projizieren? (wäre übrigens sinnvoller als sich zum Beispiel auf youtube anzusehen, wie man Überraschungseier auspackt oder derartige Projekte)
Ich jedenfalls verstehe das nicht!


Welchen Sinn also hat eine Zahlensuppe?


1 Kommentar:

  1. Hallöchen :)

    Heute möchte ich, nachdem ich diesen Blog hier seit seiner Entstehung verfolge, ersteinmal ein dickes Lob aussprechen, für deine Arbeit und Mühe die du dir mit jedem einzelnen Beitrag hier machst.

    Als ich diesen Beitrag hier gelesen habe, musste ich immer wieder schmunzeln über die Art und Weise wie du ihn geschrieben hast und auch darüber das ich mich in meine eigene Kindheit zurück versetzt gefühlt habe.
    Denn auch ich habe als Kind diese Suppe nicht gemocht, ob in Zahlen oder Buchstabenform war da ganz egal und ich war oft sehr froh wenn ich doch etwas anderes dann essen durfte....
    Aber ich muss auch gestehen, das ich heute hin und wieder einmal, eine solche Suppe esse wenn es mal schnell gehen muss oder ich nicht gross Hunger habe.....
    So kam es dazu, das ich eines schönen Abends, mit meinem Bruder am Esstisch vor einer solchen Suppe saß und wir beide eher lustlos in unseren Tellern umher rührten....ich sagte ihm mehr im Spass, man müsse das eigentlich mal auseinander nehmen um zu schauen ob das Alphabet auch komplett sei....kurz gesagt...mein Bruder ging in die Küche kam mit einem neuen Teller zurück und wir machten uns ans Werk *lach*
    Wir sortierten also, fein säuberlich, Reihe für Reihe eines jeden Buchstaben und jeder Zahl um dann am Ende mit großen Augen festzustellen das der Food - Designer nicht nur die sinnfreie Idee hatte eine solche Suppe zu erfinden sondern auch noch von jedem Buchstaben und jeder Zahl exakt die gleiche Anzahl in eine solch kleine Tüte gestopft hatte...
    In der weiteren Unterhaltung und vieler sinnfreien Gedankengänge kam mir in den Kopf, das ich eine solche Suppe einmal für meine Tocher gekocht hatte, aber nicht mit Buchstaben oder Zahlen sondern in Form eines Zoo`s und meine Tochter dabei am Küchentisch saß und jedes, in der Suppe schwimmende Tier laut und wild gestikulierend nach machte.Ich hatte also ein wild wieherndes und muhendes Kind in der Küche sitzen.In meiner Erzählung machte ich dies auch und fand das sehr amüsand aber in der Erinnerung an den Abend mit meiner Tochter stellte ich fest das ich doch sehr schnell genervt war, das mein Kind spielend mit ihrer Suppe am Tisch gesessen hat, diese aber jedoch auch nicht wirklich gegessen hat und ich hinterher nur eine riesen Schweinerei vom Küchentisch räumen konnte.

    Um aber auf die Frage nach dem Sinn dieser Suppen zurück zu kommen,finde ich keine wirklich zufriedenstellende Antwort, ich denke das die Food-Designer, als sie diese Suppen erfunden hatten gedacht haben, das man einem Kind spielerisch eine Suppe "unterjubeln" kann, da Kinder ja bekanntlich Suppen nicht sonderlich mögen und mir da der berühmte Satz vom Stuppelpeter einfällt " Ich esse meine Suppe nicht".

    Ich für meinen Teil muss aber, wie auch du sagen, das man mit dem Essen nicht spielt und ich mir keinen pätagogischen Vorteil aus solchen Suppen denken kann und es auch nicht sonderlich schön ist wenn ein Kind spielend am Esstisch im Teller rumwühlt, wo wir doch unseren Kindern beibringen eben nicht mit dem Essen zu spielen.

    Ich denke also, das die Frage nach dem Sinn der Suppe nicht wirklich beantwortet werden kann und sich die Firmen, die diese Suppen erfunden haben damit einen dicken Verdienst verzeichnen können.

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